Die unsicht­baren Ergeb­nisse – das OERcamp hat Folgen …

Wie ein digitales Schulbuch zu OER wurde und welche Rolle das OERcamp dabei gespielt hat.

Das OERcamp findet in einem sehr dezen­tralen Format statt. Es gibt kaum gemeinsame Programm­teile im Plenum, dafür jede Menge parallele Workshops und Sessions. Es gibt kaum einen roten Faden (außer der Überschrift OER), dafür sehr unter­schied­liche Schwer­punkte je nach Interesse der Teilneh­menden und Teilge­benden. Bisweilen führt das zu Irritation und zu der Frage: „Was kommt denn am Ende dabei raus?“ Jetzt gibt es auf solche Fragen eine tolle Geschichte zu erzählen!

viel wOERtspiele als Klebezettel

Das OERcamp – bunt und chaotisch | Foto von Gabi Fahrenkrog für OERinfo unter CC BY 4.0

„OERcamp – und was kommt am Ende dabei raus?“

Die Ergeb­nisse und Outcomes bei Barcamps im Allge­meinen und auch beim OERcamp sind so dezentral wie die Themen und Formate. Die Outcomes bei einem Barcamp in der Summe sind quasi unsichtbar. Sie sind für jeden Teilneh­menden unter­schiedlich. Der eine lernt ganz handfest etwas über das How To der Anwendung freier Lizenzen, die andere hat konträre Meinungen über den gesell­schaft­lichen Nutzen von Offenheit kennen­ge­lernt, eine dritte hat ihr Reper­toire von hilfreichen Werkzeugen und Diensten erweitert. Außerdem sind OERcamps typischer­weise die Orte, wo Debatten weiter entwi­ckelt und neue Ideen geboren werden. Viele Geschichten in der OER-Community beginnen mit: „Vor ein paar Jahren auf dem OERcamp habe ich Person X / Projekt Y kennen­ge­lernt. Daraus entstand Z.“

Wer also tatsächlich die Outcomes kennen­lernen möchte, müsste die Teilneh­menden später (am besten ein oder zwei Jahre später) fragen: Was ist für Dich aus dem OERcamp entstanden? So ließen sich die Ergeb­nisse sichtbar machen.

Ein Beispiel für eine (Erfolgs-)Geschichte: das mBook wurde zu OER

Im Blog der Zentrale für Unter­richts­medien ist nun eine Geschichte veröf­fent­licht worden, die eines dieser „unsicht­baren“ Ergeb­nisse sichtbar macht. Und es ist eine tolle Geschichte, die sich zu lesen lohnt. Die Kurzfassung: das mBook, ein digitale Schulbuch, wurde zu OER. Die Urheber hatten zunächst eine (nicht wirkliche offene) CC BY ND-Lizenz für ihr Buch gewählt. In der Facebook-Gruppe zu OER wurde dieses Vorgehen kontrovers disku­tiert. Die Macher ließen sich auf die Diskussion ein und luden beim OERcamp 2017 West zu einer Session dazu ein. In der Dokumen­tation der Session findet sich kaum etwas darüber, was in Köln passiert ist. Und doch hatte die Session Folgen: Die Argumente der OER-Community überzeugten die Macher des mBooks, so dass sie ihr Schulbuch jetzt unter eine wirklich freie Lizenz (eine CC BY SA) gestellt haben.

Nachtrag am 8.6.2017

Aufgrund entspre­chender Leserpost sei an dieser Stelle diffe­ren­ziert, dass es zwei mBooks gibt:

1. das mBook Geschichte (nach wie vor unfrei lizen­ziert)

Ein Text von Jöran Muuß-Merholz, selbst­ver­ständlich unter freier Lizenz, nämlich CC BY 4.0.

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